Der Kleine Prinz wird 75 – Herz und Verstand

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Ein ergreifendes Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit

75 Jahre Der Kleine Prinz – Weltbestseller von Antoine de Saint-Exupéry mit Leseproben

Der kleine Prinz: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar…“ (dieser Beitrag erschien zuerst im März 2018 auf www.frank-c-mey.com)

Der Kleine Prinz

Auch in der DDR verlegt

Erschienen am 6. April 1943, wurde das Buch Der Kleine Prinz in der Folge weltweit in über 180 Sprachen und Dialekte übersetzt. Im Jahre 2010 sogar in Latein. Im Jahre 1965 kam es in nur einer einzigen Auflage in die Buchhandlungen der DDR und war sofort vergriffen. Ich war gerade zwölf, mein Literatur-Interesse beschränkte sich in dieser Zeit noch auf die „Digedags“, dem DDR-Comic „Mosaik“ von Hannes Hegen, dessen glücklicher Abonnent die Familie war, sowie auf aus West-Berlin geschmuggelte Wild-West-Schmöker wie „Tom Brox“ oder diverse Comics über ritterliche Helden. amazonvideo

Gute Bücher aus dem Westen waren in der DDR Mangelware

der_kleine_prinz_leseprobenOhnehin erschienen Druckerzeugnisse aus dem Westen nur in geringen Auflagen. Hatte man keine Beziehungen, war es so gut wie unmöglich, an solche Bücher heranzukommen. Diese Beziehung entwickelte sich erst nach meinem vierzehnten Lebensjahr, als ich für vier Jahre in ein Internat umziehen musste, um die Oberschule besuchen zu können. Im Ort gab es einen schwulen Buchhändler, der in der nahen Bezirksstadt eine Buchhandlung leitete. Er wurde von vielen gemobbt. Ich war einfach nur nett zu ihm. Das genügte, um in Zukunft rare Bücher und Schallplatten unter dem Ladentisch hervor zu zaubern. Doch galt mein Interesse zunächst anderen Genres.

Kurz nach der Wende las ich den kleinen Prinzen zum ersten Mal

An meinem vierzehnten Geburtstag schenkte mir mein Onkel „Ich war den Hunnen Untertan“ von Géza Gárdonyi. Das Buch lenkte mein Interesse auf historische Romane und deren Gegenpol, die Utopien. Seit dieser Zeit wuchs mein Bücherregal und alle stehen sie heute noch da.
„Der kleine Prinz“ fand auch im Literaturunterricht keine Erwähnung. Wahrscheinlich lag das daran, dass im Buch einige Charaktere vorkommen, die nicht unbedingt dem sozialistischen Menschenbild entsprechen.
Daher bekam ich erst in der Wendezeit einen Einblick, kurz nach der Wende las ich den kleinen Prinzen zum ersten Mal.

Ein DEFA-Film über „Der kleine Prinz“ verschwand im Archiv

Ebenso wenig war mir seinerzeit bekannt, dass ein Anfang der 70er Jahre von Konrad Wolf mit hohem Aufwand gedrehter Film „Der kleine Prinz“ in den Archiven verschwinden musste, weil man versäumt hatte (oder nicht wollte?), die Rechte bei de Saint-Exupérys Verlag, Editions Gallimard, zu erwerben. Es war der erste in der DDR für das Fernsehen gedrehte Farbfilm, der im Mai 1972 ohne vorherige Ankündigung im Zweiten DDR-Fernsehen lief, danach verschwand er im Archiv. Inzwischen ist er freigegeben, mehr zum Film am Ende des Beitrags. Auch zu einer weiteren Verfilmung, die letzte als Zeichentrickfilm von Till Schweiger aus dem Jahre 2015. amazon_audible

1987 – Hotel in Leipzig

der_kleine_prinz_man_sieht_nur_mit_dem_herzen_gutDas Buch lag auf der Ablage am Kopfende eines Bettes in einem Interhotel in Leipzig. Es war zur Herbst-Messe. Hélène (ihr richtiger Name war ein anderer) lud mich in der Hotel-Bar auf ihr Zimmer ein. Als sie sich im Bad aufhielt, blätterte ich ein wenig darin herum. Text, Illustrationen, ich hielt es für ein Kinderbuch. Als ich sie später danach fragte, sah sie mich, zuerst verwundert, danach eher verständnislos mit großen, runden, staunenden Augen an (Zitat aus Der Kleine Prinz). Ja, sie habe das Buch bereits als junges Mädchen in der Originalsprache, in ihrer Muttersprache, auf Französisch, gelesen. Nachdem sie ihren ersten Mann, einen Deutschen, kennen lernte, las sie die deutsche Übersetzung.

Jedes Kapitel steht für sich

Weniger des Inhalts wegen, den sie ja bereits kannte, sondern mehr des Erlernens der deutschen Sprache wegen. Weil das Buch in einer sehr einfachen, in einer sehr verständlichen Sprache geschrieben sei und dennoch sehr viel Wertvolles über das Leben und die Menschen enthalte. Als wir uns nach dem Fall der Mauer zum ersten Mal trafen, lag das Buch noch immer neben dem Bett. Sie lese öfter darin nach, sagte sie mir. Sie schlage das Buch einfach irgendwo auf und lese ein paar Seiten. Und in der Tat, nachdem ich es mir ausborgte, stellte ich fest, warum dies so einfach möglich ist. Die Geschichte folgt zwar einem Faden, doch steht jedes Kapitel für sich … Wer war Hélène? Mehr dazu>>>

Der Autor
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Antoine de Saint Exupéry

Sein vollständiger Name: Antoine Marie Jean-Baptiste Roger Vicomte de Saint-Exupéry, geboren am 29. Juni 1900 in Lyon.
Er sah sich selbst als einen nur nebenher schriftstellernden Berufspiloten. Doch wurde „Der Kleine Prinz“ mit über 140 Millionen verkauften Exemplaren zu einem der erfolgreichsten Bücher überhaupt.
Nach dem Abitur im Jahre 1917 wollte er Marineoffizier werden, fiel jedoch bei der Aufnahmeprüfung zur Marineschule durch. 1920/ 21 studierte er Architektur, jedoch ohne Abschluss. Während des Wehrdienstes von 1921 bis 1923 erfuhr er eine Ausbildung zum Flugzeugmechaniker. Er ließ sich privat zum Piloten ausbilden.

Als Pilot mehrere Streckenrekorde

Seinen Durchbruch als Autor brachte ihm der Roman „Vol de nuit“ („Nachtflug“), der im Dezember 1930 erschien. Die Handlung kreist um den tödlichen letzten Flug eines Piloten. Der Roman wurde mit dem Prix Femina ausgezeichnet.
In den Folgejahren versuchte er als Pilot mehrere Streckenrekorde aufzustellen. Zum Beispiel Paris–Saigon am 29. Dezember 1935, wo er 200 Kilometer vor Kairo in der ägyptischen Wüste notlanden musste. Eine Karawane rettete Saint Exupéry nach einem fünftägigen Marsch durch die Wüste.
Während eines weiteren Versuches von New York nach Feuerland, stürzte er in Guatemala beim Start nach einer Zwischenlandung ab. Dabei wurde er schwer verletzt.

Der Kleine Prinz erschien zum ersten Mal am 4. April 1943

In der Zeit der Genesung in New York entstand der Sammelband „Terre des hommes“ („Die Erde der Menschen“), der in Deutschland unter dem Titel „Wind, Sand und Sterne“ erschien. Das Buch wurde mit dem Grand Prix du Roman de l’Académie française geehrt.
Während des Krieges diente Saint Exupéry als Ausbilder für Piloten, wurde später selbst Pilot bei einem Aufklärungsgeschwader.
Der Kleine Prinz erschien zum ersten Mal am 4. April 1943 in New York, wo sich Saint-Exupéry nach der Demobilisierung der französischen Armee seit 1940 aufhielt.

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Selbstmord oder Abschuss?

Nach der Besetzung Nordafrikas durch die Alliierten nahm Saint Exupéry wieder Aufklärungsflüge über das besetzte Frankreich auf. Am 31. Juli 1944 kehrte er von einem solchen Flug in Richtung Grenoble nicht zurück. Man spekulierte über Selbstmord, da er in dieser Zeit stark depressiv war.
Erst im Jahre 2000 fand man im Mittelmeer nahe der Île de Riou Teile seiner Maschine. Nach späteren Recherchen soll der deutsche Jagdflieger Horst Rippert Saint-Exupéry abgeschossen haben. Da der aber allein flog, ist der Abschuss zu keiner Zeit offiziell bestätigt worden.

Der Kleine Prinz – Zeitlos

der_kleine_prinz_wenn_man_einfach_geradeaus_laeuftEin Büchlein, eine Erzählung, ein zeitloses Märchen mit der Saint-Exupéry das Unwohlsein über seine Lebensverhältnisse in Amerika, fern der Heimat, verarbeitet. Besonders die Trennung von seiner Frau, die er im besetzten Frankreich zurück lassen musste. Sie ist die Rose auf einem fernen Planeten, seinem Planeten, zu dem er am Ende zurück kehren wird.
Mit dem Flieger, der in der Wüste notlanden musste, erinnert sich Saint-Exupéry seiner eigenen Notlandung im Jahre 1935 in der ägyptischen Wüste. Sein Trinkwasservorrat würde nur für acht Tage reichen.

Zeichne mir ein Schaf

Nach der ersten Nacht, die er erschöpft schlafend im Wüstensand verbrachte, weckte ihn am Morgen ein „lustiges Stimmchen“. Es sagte:
„Bitte … zeichne mir ein Schaf!“
„Was?“
„Zeichne mir ein Schaf …“
Um dieses Schaf herum spinnen sich gar lustige, geistreiche Geschichten. Die mit den Affenbrotbäumen gefiel mir am besten. Ein Schaf kann Affenbrotbäume fressen, wenigstens dann wenn sie noch klein von Wuchs sind, wenn sie noch als grüner Strauch gerade den Boden bedecken. Doch vorher erfahren wir noch, woher der kleine Mann stammt, im

Kapitel IV

Ich habe allen Grund zu der Annahme, dass der Planet, von dem der kleine Prinz kam, der Asteroid B 612 ist. Dieser Asteroid wurde nur ein einziges Mal mit einem Teleskop gesichtet, von einem türkischen Astronomen im Jahre 1909.
Er stellte seine Entdeckung dann auf einem internationalen Astronomie-Kongress ausführlich vor. Aber aufgrund seiner traditionellen Kleidung glaubte ihm niemand. So sind die Erwachsenen nun mal.
Glücklicherweise wurde der Asteroid B 612 aber doch noch bekannt, da ein türkischer Diktator sein Volk unter Androhung der Todesstrafe zwang, sich europäisch zu kleiden. Der kleine Prinz – Alles lesen>>>

Erwachsene lieben Zahlen

der-kleine-prinz-affenbrotbaeumeDer Astronom wiederholte seinen Vortrag im Jahre 1920 in einem sehr eleganten Anzug. Und diesmal waren alle seiner Meinung.
Diese Details und die Nummer des Asteroiden B 612 habe ich euch nur mitgeteilt wegen der Erwachsenen. Erwachsene lieben Zahlen. Wenn man ihnen von einem neuen Freund erzählt, fragen sie nie nach dem Wesentlichen. Sie fragen nie: Wie klingt seine Stimme? Welche Spiele mag er am liebsten? Sammelt er Schmetterlinge?“ Sondern sie fragen: „Wie alt ist er? Wie viele Brüder hat er? Wie viel wiegt er? Wie viel verdient sein Vater?“ Erst dann glauben sie, ihn zu kennen…

Kapitel V

„Es stimmt doch, dass Schafe Sträucher fressen, nicht wahr?“
„Ja, das stimmt.“
„Ach, da bin ich aber froh.“
Ich verstand nicht, warum es so wichtig sein sollte, dass Schafe Sträucher fressen. Doch der kleine Prinz fügte hinzu:
„Also fressen sie auch Affenbrotbäume?“
Ich wies den kleinen Prinzen darauf hin, dass Affenbrotbäume keine Sträucher seien, sondern Bäume so hoch wie Kirchen. Selbst wenn er eine ganze Elefantenherde mitnähme, könnte auch sie niemals einen ganzen Affenbrotbaum vertilgen. Der kleine Prinz – Alles lesen>>>

Warum sollen Schafe kleine Affenbrotbäume fressen?

Die Idee mit der Elefantenherde brachte den kleinen Prinzen zum Lachen:
„Man müsste sie aufeinander stapeln …“ Doch er bemerkte weise:
„Bevor die Affenbrotbäume groß werden, sind sie erst einmal klein.“
„Das stimmt! Aber warum willst du, dass deine Schafe die kleinen Affenbrotbäume fressen?“
Er antwortete: „Was für eine Frage!“, als handelte es sich dabei um eine Selbstverständlichkeit. Und ich musste meinen Verstand sehr anstrengen, um dieses Problem ganz allein zu verstehen.

Der kleine Prinz: Es gibt gute und schlechte Pflanzen

der-kleine-prinz-die-roseDenn in der Tat gab es auf dem Planeten des kleinen Prinzen, wie auf allen Planeten, gute und schlechte Pflanzen. Folglich gab es auch gute Samen von guten Pflanzen und schlechte Samen von schlechten Pflanzen. Aber die Samen sind unsichtbar. Sie schlafen in der Erde versteckt, bis es einem von ihnen in den Sinn kommt aufzuwachen. Dann reckt er sich und streckt der Sonne zunächst ganz zaghaft einen hübschen kleinen, harmlosen Keim entgegen. Wenn es sich um den Keim eines Radieschens oder eines Rosenstrauchs handelt, kann man ihn getrost wachsen lassen, wie er will. Der kleine Prinz – Alles lesen>>>

Der kleine Prinz: Eine Frage der Disziplin

Aber wenn es sich um Unkraut handelt, muss man es sofort ausreißen, sobald man es erkannt hat. Auf dem Planeten des kleinen Prinzen gab es schreckliche Samen … Und zwar die Samen von Affenbrotbäumen. Der Boden des Planeten war voll davon. Und wenn man sich zu spät mit einem Affenbrotbaum befasst, wird man ihn nie wieder los. Er nimmt den ganzen Planeten ein. Er durchbohrt ihn mit seinen Wurzeln. Und wenn der Planet zu klein ist und die Affenbrotbäume zu zahlreich, reißen sie ihn auseinander.
„Es ist eine Frage der Disziplin“, sagte mir der kleine Prinz später. „Wenn man seine eigene Morgentoilette beendet hat, muss man sich gründlich um die Toilette des Planeten kümmern.

Manchmal ist es unbedenklich, seine Arbeit auf später zu verschieben

Man muss sich regelmäßig dazu zwingen, die Affenbrotbäume auszureißen, sobald man sie von den Rosensträuchern unterscheiden kann, denen sie stark ähneln, wenn sie noch sehr jung sind. Die Arbeit ist langweilig, aber auch einfach.“
Eines Tages bat er mich, mir Mühe zu geben und eine schöne Zeichnung zu erstellen, damit das den Kindern bei mir zu Haus auch einleuchtete.
„Wenn sie eines Tages reisen“, sagte er, „kann es ihnen nützlich sein. Manchmal ist es unbedenklich, seine Arbeit auf später zu verschieben. Aber wenn es sich um Affenbrotbäume handelt, ist es immer eine Katastrophe. Ich kenne einen Planeten, auf dem ein Faulpelz wohnt. Er hatte drei Sträucher übersehen…“ Der kleine Prinz – Alles lesen>>>

Einfache Weisheiten

der_kleine_prinz_leseprobenLebensweisheiten – Der Kleine Prinz – eine feinsinnig philosophische Aufzählung der vielen kleinen und größeren Schwächen, die uns Menschen begleiten, seitdem wir den Planeten bevölkern. Aber auch der einfachsten Lebensweisheiten, die, würden wir sie befolgen, uns das Zusammensein erheblich erleichterten. Zeitlos, vielleicht in tausend Jahren immer noch aktuell. Ein Buch, das die Freundschaft ehrt, aber auch den Respekt voreinander. Der Kleine Prinz besuchte auf seiner Reise zur Erde zahlreiche Planeten. Ein Suchender nach Liebe und Freundschaft.

Achtung, Respekt und Neugier

Die er dort traf, achtete er. Er begegnete ihnen mit Respekt und Neugier. Niemand soll sich über andere erheben, doch sich ebenso wenig erniedrigen. Aktueller denn je, in unserer Zeit. Die oben erwähnte Hélène bezeichnete sich selbst stets als Französin afrikanischer Abstammung. Hörte man heute aus den Mündern von Menschen, die unter uns Schutz fanden, die sich vielleicht hier ein neues Leben aufbauen konnten, ähnliche Sätze, so fiele dem einen oder anderen das Zusammenleben vielleicht unendlich leichter …


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Kritiken

In einer Rezension schrieb die Frankfurter Neue Presse: „Antoine de Saint-Exupéry war ein Humanist, der den Werteverfall der modernen Gesellschaft aufzeigte. Er warb für Toleranz, indem er die Borniertheit des Westens vorführte, der die Entdeckung eines orientalischen Astronoms erst dann akzeptiert, als er statt Burnus einen Anzug trägt…“
Ein Buch, das man selbst dann noch lesen kann, wenn man die Sechzig bereits überschritten hat. Ein Buch, für Menschen geschrieben, die sich hin und wieder gern ihrem Inneren zuwenden. Der kleine Prinz – Alles lesen>>>

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Verfilmungen

Es gibt zahlreiche Verfilmungen des Büchleins in mehreren Sprachen und Theaterstücke. Eine der Verfilmungen, die der DEFA, wurde bereits oben erwähnt.
Der DEFA-Film „Der kleine Prinz“ mit Christel Bodenstein, Eberhard Esche, Inge Keller und Wolfgang Heinz; Regie: Konrad Wolf

Der kleine Prinz und der Start des DDR-Farbfernsehens

Der Film „Der kleine Prinz“ mit großem Aufwand und in Farbe gedreht, sollte als erster Farbfilm zum Start des DDR-Farbfernsehens laufen. Pünktlich zum 20. Republik-Geburtstag, am 7. Oktober 1969, drückte der damalige Partei- und Staatschef, Walter Ulbricht, persönlich den Startknopf, doch Der Kleine Prinz blieb fern. Nichts mit feierlicher Eröffnung.
Man will es fast gar nicht mehr für möglich halten, Farbfernsehen in der DDR seit 1969. Das nützte jedoch nur wenigen, da selbst Schwarz-Weiß-Fernsehgeräte drei und mehr Monatslöhne eines einfachen Arbeiters verschlangen. Einen Farbfernseher konnte sich zu dieser Zeit kaum jemand leisten. amazonvideo

Still und heimlich doch noch gesendet

Der kleine Prinz wurde später dann doch noch, ohne jegliche Vorankündigung, am 21. Mai 1972 um 20 Uhr im Zweiten Programm des DDR-Fernsehens gesendet: „Die Ausstrahlung blieb zwar ohne rechtliche Folgen, doch das Risiko, juristisch belangt zu werden, wurde vom DFF nie wieder eingegangen“, heißt es dazu im Deutschen Rundfunkarchiv.
Weil Antoine de Saint-Exupéry im Jahre 1944 verstarb, ist seit dem 1. Januar 2015 die 70-jährige Schutzfrist des Urheberrechts für das Werk abgelaufen. Seither ist der Film zur Nutzung frei gegeben.
Ich habe die DVD erworben. Hier ein Trailer zum Film:

 

Den Kauf beinahe bereut

Als die ersten Szenen liefen, war ich fast geneigt, den Kauf zu bereuen. Zuerst Menschenmengen, dazu eine von Manfred Krug gesungene Ballade, die in ihrem Arrangement ein wenig an Gilbert Becáuds „Le Petit Prince est revenu“ erinnert. Dann Kriegsbilder, Luftansichten zerstörter Städte, Tote…
Die Angst packte mich, die DEFA könnte den kleinen Prinz für einen sozialistischen Agitations-Film missbraucht haben. Ich sah vor meinem inneren Auge bereits Thälmann-Pioniere mit ihren blauen Halstüchern auf den Feldern der sozialistischen Produktionsgenossenschaften Rüben verziehen oder FDJ-ler in ihren blauen Hemden zu fremden Sternen reisen, bejubelt von strahlenden Parteifunktionären. amazon_audible

Der Schreck währte nur kurz

Doch dann: Der Kleine Prinz … Die Einführung war offenbar nur der Knochen, der die Kettenhunde im sozialistischen Kulturbetrieb, die Zensoren aus der Parteiführung, ruhig stellen sollte.
Eberhard Esche als Pilot, der mitten in der Wüste notlanden musste. Aus dem Schlaf geweckt von der hellschöpfigen Christel Bodenstein, die den kleinen Prinz mimt. Wir begegnen Inge Keller als Schlange, Wolfgang Heinz als einen mit Vernunft regierenden König, wie er von sich selbst behauptet: „Autorität beruht vor allem auf Vernunft. Wenn du deinem Volk befielst, es soll sich ins Meer stürzen, wird es eine Revolution anzetteln. Ich habe das Recht, Gehorsam zu fordern, weil meine Befehle vernünftig sind …“

Einiges im Film „Der kleine Prinz“ mag vielleicht für einige Funktionäre der DDR wie Balsam geklungen haben

der_kleine_prinz_DEFA_filmDer Film hält sich in allen Dialogen streng an den Text des Buches, ist, sozusagen, das Buch in einen Film gegossen. Dass einige Kapitel fehlen, wird wohl mehr der begrenzten Länge des Films zuzuschreiben sein, denn seiner inhaltlichen Ausrichtung. Einige der typischen Charaktere fehlen. Dass der Säufer nicht vorkommt, könnte man durchaus ideologisch auslegen, obgleich in der DDR gesoffen wurde, dass die Heide wackelt. Weiter fehlen der Forscher, der Weichensteller und der Händler. Dabei sind es gerade der Händler und der Weichensteller, die uns Wichtiges zu sagen haben.

Wie aus den Augen eines Kindes betrachtet

Der Händler verkauft durstlöschende Pillen, damit die Menschen nicht mehr trinken müssen und somit dreiundfünfzig Minuten Zeit in der Woche einsparen. Der Weichensteller erklärt, man sei nie zufrieden dort, wo man ist. „Nur die Kinder wissen, wohin sie wollen“, hält ihm der kleine Prinz entgegen.
Das ficht den Faden der Handlung jedoch nicht an, wenn auch wichtige Aussagen des Buches fehlen. Eine Handlung, die ohnehin nicht schlüssig sein soll, eher kindlich, infantil, wie aus den Augen des Kindes, das sich noch nicht den Alltagsgewohnheiten unterworfen hat, das die Dinge noch so sieht, wie sie sind – so wird es der Autor gewollt haben -.

Animationsfilm 3D

Die jüngste deutschsprachige Verfilmung des kleinen Prinz stammt aus dem Jahre 2015, mit Til Schweiger und,‎ Dimitri Rassam, Regie:‎ Mark Osborne

Die Story

Nicht wie im oben beschriebenen Film, der minutiös dem Buch folgt, bettet der Animationsfilm das Buch in eine Rahmenhandlung ein. Dort wo die Geschichte Des kleine Prinz erzählt wird, hält sich der Film jedoch streng an den Originaltext. Vielleicht macht gerade diese Verarbeitung den Stoff für Kinder verständlicher und erlebbarer.

Ein exzentrischer alter Flieger freundet sich mit einem kleinen Mädchen an, das mit seiner sehr erwachsenen Mutter im Haus nebenan einzieht. Durch das Buch und die Zeichnungen des Fliegers erfährt das kleine Mädchen, wie er einst in der Wüste notlanden musste und dort den kleinen Prinz kennen lernte, einen seltsamen Jungen von einem entfernten Planeten.

Sehenswert und eher als das Buch für Kinder sehr geeignet

Hier setzt der Film den ersten Spannungsbogen an, der ihn so unterhaltsam macht. Auf der einen Seite die Phantasie-Welt des kleinen Prinz, auf der anderen das durchorganisierte Dasein des kleinen Mädchens, deren Leben bereits ausgeplant erscheint. Nicht soll dem Zufall überlassen bleiben, kein Platz für Überraschungen.
der_kleine_prinz_animationsfilmDer Film ist ein Meisterwerk und verführt den Zuschauer kunstvoll hinein in die Geschichte Der kleine Prinz. Er knüpft sehr gut an das Buch an und erzählt dabei seine ganz eigene Geschichte, ohne auch mit aktuellen Bezügen zu sparen, wie dem Unternehmer, der die Sterne vom Himmel holt, um sie gewinnbringend in Energie zu verwandeln. Sehenswert und eher als das Buch für Kinder sehr geeignet.

Der Kleine Prinz im Theater

Bereits im Jahre 1954 brachte die „Augsburger Puppenkiste“ Der kleine Prinz als Live-Produktion ins Fernsehen. Gibt man „Der Kleine Prinz im Theater“ als Suchbegriff in der bekannten Suchmaschine ein, so erscheint eine schier endlos anmutende Auflistung allein deutscher Theater, in der selbst international bekannte Bühnen wie das TNT Weimar erscheinen. Bei Youtube fand ich einen Trailer des Theaters Hamburg, das mit dem Stück auf Tournee war.
Sogar Gilbert Bécaud widmete dem kleinen Prinzen eine Ballade.

Gilbert Bécaud – Le Petit Prince est revenu (Der kleine Prinz ist zurück)

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