Der neue Zar (2016) - Albtraum oder?
Von: F1999-RaNk 2023/03/16
Die ausführliche Darstellung Putins beginnt mit seiner KGB-Zeit in Dresden, dann wird seine Sankt Petersburger Zeit beschrieben, bevor er schließlich nach Moskau wechselt und Präsident wird. Das Ganze sehr schön neutral mit teilweise leicht kritischer Sicht auf Putin und seine Tätigkeit als Präsident – Dieser Beitrag erschien zuerst im Juli 2016 auf frank-c-mey.com …
Verlag Orell Füssli (1. April 2016) Wozu Putin in der Lage ist, zeigt er seit dem 24.2.2022 (Update)>>>AMP
(Die „kursiv“ gehaltenen Texte dieses Beitrages stellen eine Meinungsäußerung des Autors dieses Blogs dar und stehen nicht im direkten Zusammenhang mit dem vorgestellten Buch – Der Beitrag ist illustriert mit Bildern aus dem Film „Der Gulak“).
Stellt man diese Frage in den allgemeinen Kontext: „Braucht die Welt uns, die Menschen überhaupt?“, so könnte man sie mit einem kurzen und knappen „Nein“ beantworten. Aber gäbe es uns nicht, dann stünde diese Frage erst gar nicht im Raum, da niemand da wäre, der überhaupt in der Lage ist, diese Welt als solche zu erkennen und den Versuch zu unternehmen, sie als solche zu interpretieren. Also klammern wir diese Verallgemeinerung aus und stellen uns der Tatsache, dass es uns gibt, die Menschen.
Ein Phänomen der jüngsten Zeit stellt dabei sogar eine Einheit linker wie rechter Populisten dar, die sich, ebenfalls aus unterschiedlichsten Motiven, zum neuen russischen Zaren bekennen. Der beeindruckende Filmbeitrag weiter unten, produziert vom Mitteldeutschen Rundfunk, ausgestrahlt am 4. Juli 2016 in der ARD, liefert eine Reihe von Antworten und drängt regelrecht die Frage auf, wer wohl in diesem Lande noch alles auf Putins Gehaltsliste steht. Auf der Gehaltsliste eines Präsidenten, dem man, so wie er sich gebärdet, alles zutrauen kann, selbst das Zündeln an der bisher lang dauernden Friedensordnung auf diesem Kontinent.
Daher wähle ich einen amerikanischen Autor aus. Nicht weil er Amerikaner ist, sondern weil er, als Amerikaner, vielleicht den nötigen Abstand hat von der jüngeren europäischen Geschichte, die geprägt ist vom bisher verheerendsten Krieg, den die Menschheit bislang kennen lernte und unter dem die Sowjetunion am meisten litt. Aber das darf niemandem die Augen davor verkleistern, dass es ein Jenseits davon gibt und dass einmal erlittenes Leid kein Freibrief dafür ist, der Welt weis machen zu dürfen, die „Anderen“ seien die Schlechten …
Putin – der neue Zar ist die derzeit wohl umfassendste Beschreibung von Putins Weg zur Macht und von Russlands Renaissance als Gegenpol zum Westen.
Steven Lee Myers liefert das packende Porträt eines politisch geschickten, ebenso kühl wie klug kalkulierenden Mannes mit enormen Ambitionen und geringen Skrupel. Er zeigt auch, dass ausgerechnet der Westen es war, von dem Putin das Handwerk der Macht gelernt hat und weshalb er sich später wieder, sozusagen als »enttäuschter Liebhaber«, von ihm abgewendet hat.
Lesen Sie dazu auch die eindrucksvolle Dokumentation über Putins Kriegspläne aus dem Jahre 2015: „Testfall Ukrauine“>>>AMP
Steven Lee Myers ist Journalist und arbeitete über 25 Jahre für die berühmte New York Times, davon viele Jahre als Chefkorrespondent in Moskau, was ihn zu einem der besten Putin-Kenner unserer Zeit gemacht hat. Myers lebt in Washington (D. C.).
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Das Ganze sehr schön neutral mit teilweise leicht kritischer Sicht auf Putin und seine Tätigkeit als Präsident. Man erhält ein wunderbares Bild der Entwicklung Russlands zwischen 1990 und 2014. Auch die Veränderung Putins während seiner Karriere vom unscheinbaren Bürokraten zum „neuen Zaren“ des Landes ist sehr gut herausgearbeitet, auch die Gründe für seine Veränderung während der Präsidentschaft, als sein anfängliches Bemühen um ein gutes und neues Verhältnis zum Westen, insbesondere zu Präsident Bush sich in immer stärkeres Misstrauen dem Westen gegenüber wandelte. Absolute Kaufempfehlung.
Oh, er begriff sehr wohl, dass die duldsame Seele eines einfachen Russen, geplagt von Gram und Mühsal, vor allem aber durch stete Ungerechtigkeit und eigene wie fremde Sünde, kein stärkeres Bedürfnis hatte als ein Heiligtum oder einen Heiligen zu finden, sich vor ihm niederzuwerfen und zu beten (Fjodor Dostojewski – Die Brüder Karamasow)
Kaum einer kannte die russische Seele besser als Dostojewski und keiner beschrieb sie jemals eingehender und gründlicher.
Der Satz des Schriftstellers gibt eine von vielen Antworten, ein kurzer Ausblick in die Geschichte dieses Riesenreiches, das einst so klein begann, sich zu einem riesenhaften Kolonialstaat entwickelte und das sich von anderen Kolonialmächten nur darin unterscheidet, dass seine Kolonien auf einer zusammenhängenden Landmasse liegen, sowie ein paar wenige Beispiele dafür, dass man die Menschen mit einer „selbst geschriebenen Geschichte“ seit Jahrhunderten belügt, gibt weitere. Aber schauen wir uns zunächst die Dokumentation der ARD vom 04. Juli 2016 an. Wer genau zuhört, der bekommt weitere Antworten. Jene hingegen, für die freier und kritischer Journalismus als „Lügen-Presse“ abgehakt ist, werden diesen Blog sicher bereits verlassen haben …
Mir fällt kein europäischer Staat ein, der seine eigene Geschichte dem „Staatsvolk“ und während der Zeit des Ost-Blocks den Menschen der Satellitenstaaten gegenüber derart beugte und fälschte, wie Russland oder sein Vorgänger, die Sowjetunion, letztere besonders während und nach der Stalin-Ära.
Nicht ganz zufällig stammt der Begriff „potemkinsche Dörfer“ aus der russischen Geschichte. Zwar eine Legende, wie man weiß, Marschall Potjomkin soll seiner Herrin, Zarin Katharina II., solche Papp-Dörfer vorgeführt haben, um seine Erfolge beim Aufbau „Neu-Russlands“, sprich eroberter Gebiete, zu untermauern. Wer aber nach dem 2. Weltkrieg östlich des Eisernen Vorhangs sein Leben fristete, der weiß, dass solche Vorführungen zur täglichen Praxis gehörten.
Der Putsch einiger hungriger und völlig demoralisierter Armee-Angehöriger unter Führung Lenins im Oktober 1917, der später zur „Großen Sozialistischen Oktoberrevolution“ hochstilisiert wurde, ist ein weiteres Beispiel. Nicht einmal der Startschuss, ausgegangen vom Panzerkreuzer „Aurora“, fand statt und die Bezeichnung „Bolschewiki = Mehrheit“ der Anhänger ist eine eben solche Lüge, wie das Ergebnis der ersten freien Wahlen, die von den Anführern dieser so genannten „Revolution“ für ungültig erklärt wurden, zeigte. Die Bolschewisten erreichten im November 1917 gerade 24 %. Nun gut, die reale deutsche SPD wäre froh, eines solchen Ergebnisses sicher sein zu dürfen. Vielleicht sollte sie sich endlich von ihrem Ex-Kanzler und seinen Getreuen trennen.
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Belassen wir es bei diesen wenigen Beispielen, bei der Hungersnot Ende der 20er Jahre im Ergebnis der kommunistischen Zwangskollektivierung in Sowjet-Russland, größer als der Hunger nach dem 1. Weltkrieg, belassen wir es bei den mehr als zehn Millionen Stalin-Opfern, die es ja nie gab (? laut kommunistischer Propaganda). Belassen wir es dabei, dass es zu keiner Zeit eine Hilfe, besonders der Amerikaner, im 2. Weltkrieg gegeben haben soll, glaubt man den sowjet-russischen Propagandafilmen (wir wissen es inzwischen besser).
Zurück zu Dostojewski, der die russische Seele treffend beschreibt. Zurück zur Hoffnung der Russen auf eine bessere Zeit, die sie vielleicht in Putin erträumen. Dies in einer Zeit, in der der Nominalwert der gesamten russischen Wirtschaft dem eines einzigen, sehr bekannten amerikanischen Unternehmens entspricht. Die Hoffnung stirbt zuletzt, so sagt man, aber was kommt, wenn sie zerbricht? Was kommt nach Putin? Der neue „Kalte Krieg“, den einige beklagen, geht nicht vom Westen aus, aber lieber einen neuen kalten als einen alten heißen, wenn uns denn nichts anderes bleiben sollte …
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„Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat“, das schrieb Voltaire gegen 1770, in einem historischen Kontext, der sich gegen die absolutistischen Monarchien dieser Zeit richtete. Man könnte meinen, die Putinsche Realitätsdeutung sei noch nicht viel weiter gekommen …
Man könnte auch sagen: Putin und das Erbe des Bolschewismus – Lesen Sie dazu auch den ersten Teil meiner Familiensaga – Leseproben.
Wie sehen die Held|innen meines Roman-Zweiteilers die jüngere Geschichte (Leseprobe aus „Chrissys Tagebuch“ Teil II):
Das Buch, von dem Viola sprach, befand sich nicht in Dads Bibliothek, wie wir während eines späteren Besuches Violas in unserem Haus feststellen mussten.
Er kenne es selbstverständlich, „Der Turm“ von Tellkamp, sei lange Zeit ganz oben in den Bestsellerlisten gewesen. Gekauft habe er es jedoch nicht, da ihn diese ganze Geschichte nie wirklich interessierte, erklärte er uns.
„Uns standen die Franzosen, Holländer, selbst Italiener und Spanier immer näher, als die Brüder und Schwestern im Osten“, gab er als Begründung an. Wer sich vierzig Jahre lang einem solch verlogenen System anpasste, der habe nichts Besseres verdient.
„Aber was hätten die denn tun sollen?“ warf Viola ein, sie unterbrach Dad in seinem Redefluss.
„Da hast du selbstverständlich Recht, Anpassung haben wir bei uns ebenso“, er wurde etwas nachdenklich, „und solange die Russen das Sagen hatten, konnten die wirklich nichts tun, man denke an den 17. Juni 1953.“ Und es habe, wie man weiß, trotzdem sehr viele gegeben, die sich wehrten, räumte er nun doch noch ein. Violas Augen leuchteten auf.
Aber wenn man nun bisweilen höre, dass sich viele der Ostdeutschen ihre alte DDR zurück wünschten, dann verstehe er die Welt nicht mehr und die Frage, Anpassung oder nicht, stünde für ihn damit wieder in einem ganz anderen Licht. Und schließlich wäre diese ganze so genannte friedliche Revolution erst gar nicht zustande gekommen, hätte der Ostblock nicht bereits wirtschaftlich völlig am Boden gelegen.
Da Viola zum ersten Mal, seit sie sich während ihrer Besuche, mit Dad unterhielt, zwischendurch mehrfach heftig widersprach, redete er sich fast in Rage.
So paradox es klinge, erklärte ihr Dad, diese Wende hätten wir zu aller erst Ronald Reagan zu verdanken. „Den Schauspieler mochte ich nie wirklich, aber in dieser Frage gebührt ihm nachträglich Respekt…“, Dad räusperte sich mehrmals und schien nachzudenken. Kurz darauf fuhr er fort, der habe mit seinem Weltraumrüstungsprogramm die Russen endgültig wirtschaftlich in die Knie gezwungen. Hätte die alte Kommunistengarde in Moskau noch einen anderen Ausweg gehabt, wäre nie ein Gorbatschow an die Macht gekommen. Zum Glück ist er es, zum ganz großen Glück, müsse man sagen, ansonsten wäre das ganze System wahrscheinlich kollabiert und in eine Entwicklung geraten, wie man sie gegenwärtig noch in Nordkorea verfolgen könne. Eine solche Mörderclique mit Arsenalen voller strategischer Kernwaffen, nicht auszudenken was die Folgen hätten sein können.
„Ja, aber letztendlich haben doch die Menschen in der ehemaligen DDR das Regime beseitigt“, gab Viola zu bedenken, diese Leistung könne man doch nicht völlig ignorieren.
Dad sah sie einen Moment prüfend an bevor er weiter sprach.
„Du musst die Kette der Kausalitäten beachten“, fuhr er schließlich fort.
Am Anfang habe der wirtschaftliche Ruin der Russen gestanden, die nicht mehr zahlungsfähig waren, vor allem aus den vorhin genannten Gründen. „Du musst Dir einmal überlegen“, dabei sah er Viola eindringlich an (für mich waren das weitere Böhmische Dörfer, aber ich verfolgte den Streit trotzdem sehr interessiert), „die haben mehr als die Hälfte ihres ohnehin geringen Pro-Kopf-Einkommens für Rüstung und Raumfahrt ausgegeben.“ Die Volkswirtschaften der anderen europäischen Ostblockstaaten, besonders die der ehemaligen DDR, seien dafür ausgelutscht worden bis nichts mehr zu holen war. Dann benötigten die Russen einen zig Milliardenkredit, um ihre Wirtschaft vor dem Totalzusammenbruch zu bewahren. Die Amerikaner haben sich angeboten, den Kredit jedoch an Bedingungen geknüpft. Eine davon sei die Abkehr von der „Breshnew-Doktrin“ gewesen.
Dieser Begriff schien selbst Viola nicht bekannt gewesen zu sein, wenigstens zog sie die Stirn kraus und ihr Minenspiel deutete dies an.
Dad schien das bemerkt zu haben und erklärte kurz, worum es dabei ging. Breshnew sei einer dieser roten Zaren gewesen, der in den siebziger Jahren verkündete, die Staaten des Warschauer Paktes, so nannten sie ihr Militärbündnis, seien nur begrenzt souverän und die russische Armee habe jederzeit das Recht, dort einzumarschieren und zu schalten und walten, wie es ihr beliebe.
„So unter dem Motto, wir beschützen euch vor den bösen Imperialisten und dafür bestimmen wir, was bei euch geht und was nicht“, ergänzte er die vorherige Feststellung.
Danach legte er eine kurze Redepause ein und sah Viola mit Genugtuung im Gesicht an. Letztere war nach Dads Erklärungen ein wenig ruhiger und nachdenklicher geworden.
„Ich verwette meine Bibliothek und die Praxis dazu“, jetzt sah er uns beide an, abwechselnd, „wenn die Russen diesem Dingsda …“, er überlegte einen Moment, „wie hieß der nochmal, der nach dem Honecker kam?“
„Krenz“, Viola sprang hilfreich ein.
Er erinnere sich an eine Nachrichtenmeldung über einen Besuch dieses Krenz in Peking, nach den genannten Ereignissen, während dessen dieser das Vorgehen der Chinesen als richtig bezeichnete. Danach lehnte er sich demonstrativ im Sessel zurück und beobachtete die Wirkung seiner Worte.
Vielleicht um Viola ein wenig zu trösten, gab er einen Moment später zu, dass das Aufbegehren der Ostdeutschen eine mutige Aktion gewesen sei, man habe sich ja nie ganz sicher sein können, was das Regime eventuell noch in Petto hatte. Genauso wenig wolle er die Rolle Gorbatschows in diesem Prozess schmälern, der sei allerdings am Ende selbst Opfer seines eigenen Systems geworden, weil Glasnost und Perestroika, was nichts anderes bedeutet habe, als Öffnung und Umgestaltung der Gesellschaft, unter den Bedingungen des Sowjetkommunismus schlichtweg nicht realisierbar gewesen seien.
„Und überdies haben wir Gorbatschow 1990 seine Zustimmung zur Deutschen Einheit abgekauft“, fügte er nach einer weiteren Pause hinzu. Es seien einige Milliarden in die damalige Sowjetunion geflossen, ohne dass der Bundestag auch nur informiert worden sei. Kohl habe in dieser bewegten Zeit eine Politik nach Gutsherrenart betrieben. Aber die Ursachen dafür, dass es überhaupt so weit kommen konnte, die hätten woanders gelegen, dessen sei er sich ganz sicher.
Viola räumte ein, dass ihr einiges von dem, was sie soeben hörte, bis dahin unbekannt gewesen sei und falls dem so war, woran sie nicht zweifle, erschiene ihr nun einiges in einem anderen Licht.
Dann sah sie Dad nachdenklich an.
„Wenn man die Zwischentöne deiner Worte richtig wertet, dann musst du die Kommunisten ja richtig hassen“, stellte sie mutig fest.
„Auweia“, dachte ich mir, jetzt wird er gleich explodieren.
Aber Dad lächelte. „Ich empfinde keinen Hass gegen die Kommunisten schlechthin“, antwortete er nach kurzem Überlegen.
Dann sah er mich an, „erinnerst du dich? Wir sprachen vor einiger Zeit einmal über den Freund deines Opas, den wir in der DDR besuchten.“
Ich erinnerte mich und nickte, innerlich erfreut darüber, dass ich nun doch noch einen kleinen Beitrag zum Thema leisten konnte.
Der sei Kommunist gewesen, also einer von denen, die eine gerechtere Welt wollten. Viele von denen, die es ehrlich meinten, seien besonders während der Stalin-Ära in Russland ermordet worden, aber nicht nur in dieser Zeit.
„Ich empfinde lediglich Hass auf solche Massenmörder, die irgendeine Ideologie zu Hilfe nehmen, um abstruse Machtgelüste oder wirre Zukunftsvorstellungen zu verwirklichen“, schränkte er ein, wirkte dabei allerdings außerordentlich erbost.
Solche brauche man am Allerwenigsten für eine gerechtere Zukunft, und außerdem böten der bürgerliche Humanismus sowie die christliche Soziallehre genügend Ansatzpunkte dafür, wie man die Welt gerechter organisieren könne … Alle Leseproben>>>
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