Spannend - Erotik-Drama (2001)
Von: F1999-RaNk 2022/06/07
mit Isabelle Huppert, Annie Girardot, Susanne Lothar, Benoît Magimel; Regie: Michael Haneke
Die Klavierspielerin: „Ich habe keine Gefühle weiter, schreiben sie sich das hinter die Ohren. Und sollte ich welche haben, werden sie nie über meine Intelligenz siegen.“
Nach erfolgreich abgelegtem Abitur (Matura) studierte Haneke in Wien Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaften. Das Studium schloss er nicht ab und wechselte als Fernsehdramaturg zum Südwestfunk Baden-Baden wo er erste Erfahrungen als Filmemacher sammelte (1967–1971). anschließend arbeitete er als Theaterregisseur in Baden-Baden.
In Baden-Baden gab er sein Debüt mit „Ganze Tage in den Bäumen“ von Marguerite Duras, deren Buch „Der Liebhaber“ bereits in diesem Blog vorgestellt wurde. Hanekes Erfolge stellten sich erst ein, nachdem er zum Kinofilm wechselte. Der hier vorgestellte Film wurde 2001 mit dem Großen Preis der Jury in Cannes geehrt. Für den Film Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte, erhielt er die Goldene Palme und den Europäischen Filmpreis, dazu den Golden Globe Award in der Kategorie Bester Fremdsprachiger Film sowie den Deutschen Filmpreis.
Der Film „Die Klavierspielerin“ beginnt mit einem
… der das ganze Elend der Klavierspielerin Erika Kohut (Isabelle Huppert), Professorin an einem Wiener Konservatorium in einer einzigen Szene zum Ausdruck bringt: ihre totale Abhängigkeit von der streng kontrollierenden Mutter (Annie Girardot), mit der sie nicht allein eine Wohnung teilt, sondern auch deren Ehebett. Einen abschließbaren Rückzugsraum für sie gibt es nicht, für die Tür zu ihrem Zimmer existiert kein Schlüssel. Erika kommt spät nach Hause, die Mutter fordert gewalttätig Auskunft, wo sich die Tochter die letzten Stunden aufhielt. Handgemenge, die Mutter bedrohlich: „Du kommst nicht in dein Zimmer, bevor du mir nicht geantwortet hast!“
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Die Mutter kontrolliert die Tasche der Tochter. Die wehrt sich, die Mutter schlägt auf sie ein, Erika schlägt zurück. Später tut es ihr leid, beide versöhnen sich wieder. Die Mutter: „Wir sind eben eine temperamentvolle Familie.“ Am Ende liegen beide in vermeintlicher Eintracht im Ehebett der Mutter, vermeintlich, man merkt Erika an Gestik und ihrer inneren Unruhe an, dass es sich um ein höchst gespanntes Verhältnis zwischen beiden handelt, aus dem sie, die Klavierspielerin wohl nicht herauszukommen meint – ihr privates Drama.
Während eines Hauskonzertes begegnet Erika dem Studenten Walter Klemmer (Benoit Magimel). Er ist der Neffe der Veranstalterin und begeistert von Erikas Darbietung auf dem Flügel. Beide führen unter den misstrauischen Augen der Mutter ein tiefgründiges, geradezu philosophisches Gespräch über klassische Musik. Erika ist beeindruckt von den Kenntnissen des jungen Mannes. „Sie sind bestimmt eine gute Lehrerin“, sagt Walter. Seinen Augen sieht man bereits an, dass er an mehr als an die Musik denkt.
„Schubert und Schumann sind meine Favoriten“, sagt Erika.
Der Schwachstrom-Student, wie der Onkel, Inhaber einer stattlichen Sammlung alter Streichinstrumente, ihn nennt, verliebt sich in die Klavierspielerin. Kurz darauf zeigt der Student der Technischen Universität, dass er auch musikalisch ein Talent ist. Wohl Professorin Kohut zum Gefallen, ändert er sein beabsichtigtes Programm und spielt ein Stück von Schubert. Die Professorin hingegen wirkt beim Zuhören eher gelangweilt, mehr noch die argwöhnische Mutter, die der Tochter permanent zu verstehen gibt, nicht zu viel ihrer Kunst an ihre Schüler abzugeben, um nicht bald von einem davon überflügelt zu werden.
Im richtigen Leben anerkannte Professorin, zu Hause unterdrückt und gedemütigt von der Mutter, was niemand in ihrem Umfeld zu bemerken scheint, die Fassade wird stets poliert, sucht Erika ihren Ausgleich in allerlei weniger honorigen Beschäftigungen, mittels derer sie ihrer unterdrückten Sexualität Raum gibt. Voyeuristisch in Porno-Kinos, sie schaut zu, masturbiert allerdings nicht dabei, wie man das normalerweise erwarten könnte. Stattdessen riecht sie an einem vermutlich mit Sperma getränkte Papiertaschentuch, das ein Besucher vor ihr im Papierkorb hinterlassen hat. An einem anderen Abend observiert sie in einem Autokino ein Pärchen beim Verkehr in ihrem PKW und uriniert beim Zuschauen. Die Klavierspielerin>>>
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Er bemüht sich um Aufnahme in die Meisterklasse der Professorin. Während des Unterrichts stört er sie, um, wie er sagt, die Hürden des offiziellen Weges zu umgehen. Er rechnet mit ihrer Gunst, worin er sich allerdings irrt, sie lässt ihn äußerst kalt abblitzen. Dennoch nimmt Walter an einer Bewerbungsrunde teil, erhält von der Mehrheit der Jury Zustimmung, allein Frau Professorin Kohut lehnt ihn ab. Dennoch wird er aufgenommen. Walters erste Übungsstunde bei der Professorin, sie konfrontiert ihn mit ihrer Ablehnung. Walter unternimmt den ersten Versuch einer Annäherung, doch Erika lässt ihn erneut abblitzen. Wie man annehmen darf, nicht weil sie ihn nicht mag, sondern aus Angst vor sich selbst, was sich später bestätigen soll.
Nachdem Walter während einer Übungsstunde noch einmal versucht, die Gunst der Klavierspielerin zu erlangen, Walter: „Ich liebe Dich, sei nicht so feig.“ Nachdem die sich abermals verweigert, Erika: „Ich habe keine Gefühle weiter, schreiben sie sich das hinter die Ohren. Und sollte ich welche haben, werden sie nie über meine Intelligenz siegen.“ Nach einem weiteren Versuch, übergibt sie ihm den Brief mit ihren Bedingungen. Im weiteren Verlauf kommt es zu Show-Down, aber sehen Sie doch selbst, „Die Klavierspielerin“ auch bei Amazon Prime>>>
Wer sich nicht abgeschreckt von dem etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstiel der Autorin fühlt, dem sei unbedingt der Roman „Die Klavierspielerin“ empfohlen. Vielleicht gibt es ja demnächst noch etwas mehr von Elfriede Jelinek in diesem Blog. Hier eine kurze Leseprobe:
Außerdem hört der junge Mann seiner Lehrerin [der Klavierspielerin] gerne zu, wenn sie etwas vorspielt, und sei es nur mit Singsang und Klingklang fallera oder die H-Dur-Tonleiter. Erika sagt, machen sie ihrer alten Klavierlehrerin keine Komplimente, Herr Klemmer …
Welcher antwortet, von alt kann keine Rede sein und auch Kompliment stimmt nicht, denn es ist meine vollste und ehrlichste innerste Überzeugung! Manchmal erbittet sich dieser hübsche Bursche die Gunst, etwas zusätzlich zu seinem Pensum dazu üben zu dürfen, weil er übereifrig ist. Er sieht seine Klavierlehrerin erwartungsvoll an und warte auf Winke. Er lauert auf einen Fingerzeig. Die Klavierlehrerin, die auf ihrem hohen Ross sitzt, dämpft den jungen Mann ab, indem sie in Bezug auf den Schönberg spitz sagt: so gut können sie ihn wieder auch noch nicht.
Wie gern überlässt der Schüler sich einer solchen Lehrkraft, selbst wenn sie auf ihn herab blickt, wobei sie die Zügel fest in der Hand behält.
Mir scheint gar, dieser fesche Kerl ist in dich verliebt, ätzt die Mutter schlechtlaunig, als sie Erika wieder einmal vom Konservatorium abholt, damit die Damen einen Spaziergang, eingehängt ineinander und kompliziert miteinander verwoben, durch die Innenstadt unternehmen können … Die Klavierspielerin – das Buch>>>
Verführung anders im Buch des Tages
Aus dem Klappentext: Indiana, die Heldin der Geschichte, eine junge Adlige, die von französischen Kolonialsiedlern von der Île Bourbon (heute Réunion) abstammt und in Frankreich lebt. Indiana ist mit einem älteren Ex-Armeeoffizier namens Colonel Delmare verheiratet, sie leidet an einer Vielzahl unbekannter Krankheiten, vermutlich aufgrund des Mangels an Leidenschaft in ihrem Leben. Indiana liebt Delmare nicht, sie sucht jemanden, der sie leidenschaftlich liebt. Dass ihr Cousin Ralph, der im Hause des Paares lebt, sie liebt, bemerkt sie nicht.
Als ihr junger, gutaussehender und wortgewandter Nachbar Raymon de Ramiere sein Interesse an Indiana bekundet, verliebt sie sich in ihn. Raymon hat bereits Indianas Dienstmädchen Noun verführt, die mit seinem Kind schwanger ist. Als Noun herausfindet, dass Raymon sie nicht liebt, begeht sie Selbstmord. Das auch, weil Indiana von der Beziehung erfährt und ihr Dienstmädchen fortschicken will. Es entstehen eine Reihe Verwirrungen, die sich am Ende mit unerwartetem Ausgang auflösen. Ausführliche Leseproben hier>>>
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Erotische Literatur – Klassik & Moderne | Erotische Fotografie – F. C. Mey & Gäste | Filme nach erotischen Romanvorlagen u. a. | Sexolosophie & Satire |
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Verlorene Generationen I und II | 2021 |
„Hast du kein Gepäck?“ fragte sie mich erstaunt. - „Doch, das liegt schon im Hotel“, erwiderte ich. Wenige Minuten später standen wir beide an der Rezeption des Hotels. Der überraschte Blick des Portiers entging mir ebenso wenig, wie das Tuscheln zweier weiterer Hotelmitarbeiterinnen, die einige Meter von uns entfernt ebenfalls hinter dem Tresen standen. „Ihren Ausweis bitte“, sprach der Herr Hélène mit trockener Stimme an. Die hatte ihren Pass bereits aus der Umhängetasche gezogen … | |
| Er gab sich gar nicht erst die Mühe, den Pass zu öffnen, sondern sah mit streng nach oben gezogenen Augenbrauen auf den Deckel. Im oberen Teil der goldene Aufdruck: „République de la France“, unterhalb des Wappens „Passeport“. Mit affektiertem Hüsteln reichte er Hélène den Pass zurück. „Es tut mir sehr leid, meine Herrschaften. Leider ist es nicht möglich, einem Bürger der DDR in Begleitung einer Bürgerin der Republik Frankreich in diesem Hotel ein Zimmer zu geben. Es tut mir leid.“ Das letzte wiederholte er zweimal, als wollte er jeglichen Widerspruch oder jede Frage von vornherein im Keim ersticken. „Was ist das denn?“ Hélène empörte sich. „Ich kann überall auf dieser Welt ein Hotelzimmer beziehen, mit wem und solange ich will!“ Beide Hände in die Hüften gestemmt, stampfte sie mit einem Fuß. Der hohe Absatz klirrte auf dem Steinfußboden ... |
„Sie haben telefonisch ein Doppelzimmer für sich und ihre Ehefrau bestellt.“ Er erinnerte mich an einen dieser besserwisserischen Oberlehrer, die bereits mit dem Ton ihrer Rede durchblicken lassen, dass jeglicher Widerspruch zwecklos bleibt. „Ist die Dame ihre Ehefrau?“ „Das ist doch völlig egal, ob Ehefrau, Bekannte oder sonst irgendetwas“, mischte Hélène sich erneut wutschnaubend ein. „Uns ist das nicht egal, meine Dame“, erwiderte er im selben Ton. „Na gut, dann geben sie uns eben zwei Einzelzimmer.“ Hélène grinste siegesbewusst, als sei sie sich bereits sicher gewesen, ihn überlistet zu haben. Er schüttelte den Kopf: „Tut mir leid, zwei Einzelzimmer stehen leider nicht zur Verfügung.“ ... Alle Leseproben>>> |
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